Mörderische Allianz in El Salvador gegen Umwelt- und MenschenrechtsaktivistInnen

Die Journalistin und Menschenrechtlerin Maria Isabel Gámez (27) lebt seit einem knappen Jahr im deutschen Exil. Die Hintergründe ihrer Flucht aus ihrem Heimatland El Salvador stehen in direktem Zusammenhang mit  ihrer journalistischen Tätigkeit bei dem kleinen Lokalsender “Radio Victoria”. Dieser Radiosender ist Teil eines landesweiten Netzwerkes lokaler Bürgerradiosender, die sich vor allem mit Fragen der Menschenrechte , des Umweltschutzes, sozialen Belangen aber auch mit Korruption und Machtmissbrauch auseinandersetzen. In diesem Kontext hat Isabel Gámez nach ausführlichen Recherchen in jüngster Zeit auch über die Pläne und Folgen eines Goldabau-Projektes durch den kanadischen Konzern “Pacific Rim Mining Corporation”  berichtet. Dieser Konzern, der den gleichen Namen trägt wie ein kanadischer Nationalpark nahe Vancouver, und dessen Website eher der einer ökologischen Grassroot-Gruppe gleicht, natürlich mit vielfältig platzierten Hinweisen auf die ökologische und soziale Verantwortlichkeit des Konzerns (dabei könnte einem in Anbetracht der Realpolitik des Konzerns eher das Kotzen kommen), hat Probebohrungen in der Region Cabanas durchgeführt. Kurz darauf kam es im Rio Titihuape zu einem Fischsterben, Menschen die Fische aus dem Fluß gegessen hatten, erkrankten. Nach dem die kommunalen Reporter einen Zusammenhang zwischen Probebohrungen, Schwermetallvergiftung des Flusses und der darin lebenden (bzw. sterbenden) Fische feststellten und dies im Radio auch bekannt gaben, entstand in der Region ein Bündnis gegen den Bergbau. Allerdings war die Schürflizenz bereits zuvor von einem der rechten ARENA – Partei angehörigen Bürgermeister dem kanadischen Unternehmen versprochen worden. Mit Beginn des regenden Widerstandes gegen den Goldabbau begannen im Herbst 2009 die Angriffe auf die Radiostation VICTORIA und deren Mitarbeiter. Erst wurde die Sendeantenne der Radiostation entwendet, dann erhielten am 23. und 24. Dezember 2009 MitarbeiterInnen durch Anrufe und Emails massive Todesdrohungen und schließlich kam es im gleichen Monatzum ersten Mordanschlag gegen Isabel Gámez. Die Nichtregierungsorganisation “Comité  Ambiental de Cabanas” (siehe http://www.acat-deutschland.de/Brief_Aktionen/2010/04_2010_feb.html) berichtet über eine Mehrung von Attentaten, Bedrohungen, Entführungen und Morden an Menschen- und UmweltrechtlerInnen in El Salvadors Region Cabanas und ordnet die Terrorattacken gegen die Journalistin und andere Mitarbeiter des Senders eindeutig in den Zusammenhang mit dem Widerstand in der Bevölkerung gegen das Goldabbau-Projekt ein. Wir sagen an dieser Stelle nicht, dass Pacific Rim direkt den Auftrag zu diesen Attentaten gegeben hat. Dass das kanadische Unternehmen aber Bestandteil einer mörderischen Allianz ist, um das Bergbau-Projekt gegen den Willen der Bevölkerung durchzudrücken, dürfte unschwer zu erkennen sein – es geht dabei um sehr viel Geld. Und dass sich Politiker aus der rechts-nationalistischen ARENA – Partei, die 1981 ja von niemanden anderem gegründet wurde als von dem ehemaligen CIA – Agenten und Major der salv. Streitkräfte, Roberto D’ Aubuisson Arrieta, der  bekanntermaßen auch in rechtsterroristische Aktivitäten der Todesschwadrone verwickelt war, in eben dieser Tradition von Unterdrückung, Korruption und Mord als Strippenzieher beteiligen verwundert auch nicht. Gedungene Mörder finden sich schnell in der Mara-Szene. Der aktuelle Preis liegt da mal gerade bei 100,– U.S . – $.

Was tun, außer dies lesend und empört zur Kenntnis zu nehmen?

Die “Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter – ACAT” hatte  auf ihrer website einen  Brief an den Präsidenten El Salvadors und die Botschaft El Salvadors in Berlin – allerdings diese Briefaktion beendet. Wir empfehlen daher direkt Emails an den kanadischen Konzern zu senden und darin gegen den Goldabbau, die damit verbundene Umweltschädigung und die Verfolgung und Ermordung von Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten in diesem Zusammenhang zu protestieren.http://www.pacrim-mining.com/s/SendMessage.asp

Mehr Infos auch unter: http://www.pacificfreepress.com/news/1/5311-pacific-rim-corporation-anti-mining-activists-assassinated.html

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