Stellungnahme des Bundesweiten Netzwerks gegen dieTodesstrafe zur Bewährungsablehnung für Leonard Peltier

Heidelberg, den 2. Juli 2024

Am 10. Juni 2024 wurde der der Fall des seit dem 6. Februar 1976 inhaftierten Native American Leonard Peltier vor der US-Bewährungskommission US Parole Board verhandelt.

Das war letztmals 2009 der Fall gewesen; Peltier hatte 15 Jahre auf diesen Termin warten müssen.

Nach der Freilassung Julian Assanges Ende letzten Monats war kurzfristig die Hoffnung aufgekommen, die US-Justiz könnte auch im Fall Peltier einlenken, aber nun wissen wir:

Die US Parole Commission hat heute eine Freilassung Peltiers auf Bewährung erneut abgelehnt, nur wenige Monate vor seinem 80. Geburtstag am 12. September.

Peltier, verhaftet am 6. Februar 1976, verbüßt seit 1977 eine Strafe von zweimal lebenslänglich wegen seiner angeblichen Verantwortung für den Tod zweier FBI-Agenten auf der Pine Ridge Reservation im US-Bundesstaat Dakota am 25. Juni 1975.

Der Prozess gegen ihn war von Unregelmäßigkeiten, Zeugenerpressung, gefälschten Beweisen und einer unfairen Verfahrensführung gekennzeichnet. Amnesty International hat sich schon früh dieses Falles angenommen und immer wieder eine Revision des Urteils und seit vielen Jahren auch die Freilassung Peltiers gefordert.

Dasselbe haben mittlerweile auch etliche frühere Richter und Staatsanwälte, ja, sogar Ex-FBI-Beamte getan. Unter denen, die seit langem Peltiers Freilassung fordern, befindet sich auch ein Staatsanwalt und ein Berufungsrichter in seinem Fall.

Leonard Peltier hat mittlerweile eine längere Zeit seines Lebens hinter Gittern verbracht als in Freiheit. Er leidet seit etlichen Jahren unter teils schwerwiegenden Erkrankungen, darunter Zahn- und Kieferproblemen, Diabetes, Bluthochdruck, einem Aneurysma und einem rasch nachlassenden Sehvermögen. 2017 musste er sich einer schwierigen Herz-OP unterziehen und 2022 überlebte er eine Covid-Erkrankung.

Seine Freilassung wäre also nicht nur ein rechtliches, sondern auch ein humanitäres Gebot.

Peltiers Verteidigung hat bei einem Bundesgericht Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt, aber ansonsten bleibt ihm nur noch die Hoffnung, dass US-Präsident Biden dem Gnadengesuch, das ihm schon seit seiner Amtseinführung vorliegt, endlich stattgibt.

Wir rufen alle humanitär gesinnten Menschen dazu auf, sich an der Brief- und Postkartenkampagne zu beteiligen, mit der Präsident Biden genau dies nahegelegt werden soll.

Freiheit für Leonard Peltier und alle widerrechtlich Eingesperrten! Set the Captives Free!

Für die Adressen des Weißen Hauses siehe hier:

Für eine ausdruckbare Postkarte inklusive Text sowie weitere Informationen siehe hier:

Dies sind nur Vorlagen; der Fantasie beim Entwerfen und Schreiben eigener Postkarten und Briefe an den Präsidenten, egal ob auf Englisch oder Deutsch (sie haben Übersetzer dort), sind keine Grenzen gesetzt.

Für weitere Informationen siehe vor allem

https://www.leonardpeltier.de/,

außerdem https://freiheit-fuer-mumia.de/ & https://www.das-mumia-hoerbuch.de/

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