Mexiko, Chile, USA, Australien: Indigene Rechte und indigene Autonomien gefährdet.

Gleich aus vier Regionen erreichen uns innerhalb der letzten Wochen Meldungen, die jede für sich für die betroffenen indigenen Gemeinschaften nicht gerade hoffnungsvoll sind. Und wenn wir genauer hinsehen würden, würden wir sicherlich noch weitere Beispiele in anderen (amerikanischen) Staaten finden.

Mexiko: Viele von uns haben mit ungläubigen Entsetzen die aktuellen Entwicklungen in Mexiko verfolgt. Dort hat die EZLN (Zapatist*innen) angekündigt, dass sie die aufgebauten autonomen Gemeinden und die jeweiligen Räte der guten Regierungen auflösen werden, da einzelne Gemeinden seit längerem immer wieder der Gewalt von Drogen-Kartellen sowie paramilitärischen Gruppen ausgesetzt sind. Wir als Verein, der seit seinen Anfängen im Jahr 2000 die zapatistische Bewegung immer wieder unterstützt hat und auch an der Organisation und Durchführung der 2021er Besuchsdelegation indigener Aktivist*innen der EZLN, des CNI und der FDPTA beteiligt waren und seit dem einzelne Kämpfe Indigener für Umwelt und Menschenrechte in Mexiko auch weiterhin unterstützen, werden dies weiterhin verfolgen und hierzu berichten und selbstverständlich auch politisch verhalten. Unsere Solidarität gilt allen indigenen Kämpfer*innen in Mexiko, die sich gegen Umweltzerstörung, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Militär, Mafia und die kapitalistische Hydra verteidigen. Hierzu folgende Artikel.

Mexiko: Zapatistas in der Krise, Tageszeitung junge Welt, 09.11.2023

Zapatistas in Mexiko: Kaum eine Straße ist noch sicher – taz.de

Chile: Auch in Chile entwickeln sich seit der gescheiterten Verabschiedung des Verfassungsentwurfes die Chancen für die indigene Bevölkerung und besonders die Mapuche rückläufig. Die so hoffnungsvoll gestartet “linke” Regierung ist längst in ihren Absichten, den chilenischen Indigenen mehr Rechte einzuräumen, von ihrem Pfad abgewichen. An der Erarbeitung einea neuen Entwurfes wurde lediglich noch ein indigener Vertreter beteiligt, das Sagen haben längst wieder Rechte, Rassisten und das Kapital. Als Verein hat es in den letzten Jahren immer wieder punktuelle Kontakte und Kooperationen mit hier aktiven Mapuche gegeben, deren Kampf wir auch weiterhin unterstützen werden.

Indigene in Chile: In schlechter Verfassung – taz.de

USA/Arizona: Und auch in den USA gehen die Kämpfe Indigener um Umwelt, indigene Rechte, Lebensraum etc. weiter. Ob gegen Lithium-Abbau (Tracker-Pass), Pipelines und Fracking oder Kupferminen, indigene Aktivist*innen stehen in den ersten Reihen von Umwelt- und Menschenrechtskämpfen. Es scheint ein Kampf wie David gegen Goliath, doch die Geschichte sagt uns ja, wie dieser Kampf endete. Und damit dies sich auch wiederholt, gleich ob in Arizona, Brasilien, Chile, Mexiko, Kanada usw. ist unsere praktische Solidarität gefragt. Praktische Solidarität ist mehr als kluge und mitfühlende Worte. Praktische Solidarität bedeutet handeln. Und dies ist ein konsequentes Handeln gegen internationale Konzerne, wie in Arizona gegen die britisch-australischen Bergbau-Konzerne Rio Tinto und BHP.

Bodenschätze in heiliger Erde – taz.de

Australien: Und eine Meldung aus Australien, die bereits etwas älter ist. Dort haben bei einem Referendum die australischen Wähler*innen mehrheitlich (60%) dagegen gestimmt, dass den Aborigines und anderen australischen indigenen Gemeinschaften im australischen Parlament ein Beratungsgremien zugestanden werden sollte. Die anfänglich positive Stimmung kippte, nach dem konservative Oppositionskräfte, Medien und reaktionäre Kreise eine rassistisch gefärbte Desinformationskampagne starteten.

Referendum in Australien: Australiens Indigene „am Boden zerstört“ – taz.de

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