Umweltschutz, Menschenrechte, Naturerhalt…

…und es geht doch, dies alles unter einen Hut zu bringen. Da sollten sich nicht nur die anderen Staaten Lateinamerikas, sondern vor allem die gierigen Raubritter der Industrienationen ein Beispiel nehmen. Ecuador hat bei seiner Volksabstimmung entschieden, dass die weitere Ölförderung im Yasuni Nationalpark eingestellt und die Infrastruktur bisheriger Förderung (Pipeline, Bohrlöcher usw.) zurückgebaut wird. Dass es zu dieser Entscheidung kam ist vor allem der Verdienst von Gruppen wie ACCION ECOLOGICA und YASunidos und zahlreicher indigener Gemeinden und Aktivist*innen, die seit Jahren auch internationale Unterstützung erhielten. Dabei hätte es bereits viel früher zur Entscheidung kommen können, das Erdöl im Boden lassen zu können. 2007 schlug die ecuardorianische Regierung vor, auf die Erdölförderung zu verzichten, wenn 50% der Erlöse aus der Ressourcenausbeutung von 850 Mio. Barrel Erdöl durch die internationale Gemeinschaft finanziell ausgeglichen werden würde. 2010 wurde hierzu ein Treuhandfond eingerichtet, in den die deutsche Bundesregierung auch einenhöheren Betrag einzahlen wollte. Dies wäre ein wichtiges Signal für die internationale Gemeinschaft gewesen. Doch dank eines Wechsels im zuständigen Ministerium wurde diese Zusage zurückgenommen. Verantwortlicher Politiker war der FDP (wenn verwunderts)-Politiker Dirk Niebel. Kurz: einmal mehr war es Deutschland, das hier eine ökologisch und menschenrechtsbezogene positive Lösung entscheident mitverhinderte. Grund genug, dass zahlreiche deutsche Menschenrechts- und Umweltgruppen sich mit den Forderungen der Indigenen Ecuadors solidarisierten. Nun besteht also erneut die Chance des Schutzes des ecuardorianischen Amazonas-Regenwaldes, der verbunden ist mit dem Schutz einer vielfältigen Fauna und Flora, dem Klimaschutz und dem Schutz zahlreicher indigener Gemeinschaften. Menr noch: gleichzeitig wurde auch über das Ende eines anderen Projektes positiv abgestimmt, die Kupfer- u.a. Mineralienförderung im Chocó Andino – Gebiet. Was lernen wir daraus? Wir lernen, dass internationale praktische Solidarität mit den (oftmals indigenen) Kämpfer*innen für Umwelt und Menschenrechte wichtig ist und wir diese Kämpfe auch zurückholen in unsere Zentralen der Banken, Börsen und Konzerne. Wir lernen, dass einmal mehr Deutschland auf internationaler Ebene ein Verhinderer von Umweltschutz und Menschenrechten ist, ja der Tod ist immer noch ein Meister aus Deutschland. Und wir lernen, dass Widerstand wichtig ist und erfolgreich sein kann.

mehr zum Thema die folgenden Artikel von Knut Henkel in der TAZ:

https://taz.de/Wahlen-in-Ecuador/!5950371/ 18.8.2023

https://taz.de/Referendum-in-Ecuador/!5950789/ 22.8.2023

https://taz.de/Keine-Oelfoerderung-in-Amazonasregion/!5952794/ 25.8.2023

Protector of the Woods (Gemälde von Leonard Peltier)

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