Newsletter von AGIM u.a. auch zu L. Peltier

und hier der aktuielle Newsletter

#Liebe Unterstützer*innen,

unser heutiger Rundbrief setzt sich einmal mehr mit der Situation von Leonard Peltier, dem indigenen politischen Gefangenen in den USA, auseinander (siehe weit unten), aber wir möchten zunächst auf einige Termine aufmerksam machen.

„Internationaler Tag der indigenen Frauen“

Am heutigen 5. September begehen wir den „Internationalen Tag der indigenen Frauen“. Noch nie gehört? Kein Wunder, denn weder in den USA noch in Kanada wird dieser Tag thematisiert. US-Präsident Biden erklärte 2021 den 5. Mai zum „Missing and Murdered Indigenous Persons Awareness Day“, einem Gedenktag für die vermissten und ermordeten Indigenen. In Kanada wurde der 5.Mai ebenfalls aufgegriffen und wird seit 2010 in Anlehnung an das „REDress Project“ als „REDress Day“ (rote Kleider als Symbol für die verschwundenen Frauen) begangen. Zudem haben die Familien der ermordeten und vermissten indigenen Frauen den „4th Octobre Vigil“-Tag etabliert.

Während die Gedenktage in den USA und Kanada vor allem den „Opfern“ von Gewalt, Patriarchat und Kolonialismus gewidmet sind, werden in Süd-und Mittelamerika seit 1983 am „Internationalen Tag der indigenen Frauen“ vor allem jene gewürdigt, die sich als Aktivistinnen gegen Unterdrückung und Kolonialismus wehren. Allerdings geht auch dort der Tag auf eine Gewalttat zurück: Am 5. September 1782 war Bartolina Sisa ermordet worden. Sie war eine Aymara-Führerin, die einen Aufstand der Indigenen gegen die spanische Krone auf dem Gebiet des heutigen Bolivien angeführt hatte und daraufhin von den Kolonisierenden gefangen und getötet wurde.

Auch die USA und Kanada sollten sich davon inspirieren lassen und einen Tag der „Indigenen Frauen des Widerstands“ ins Leben rufen.

„Petra Kelly – Act Now!”

Eine Aktivistin steht auch im Zentrum des Dokumentarfilms „Petra Kelly -Act Now!“ (Deutschland, 2024) von Doris Metz, der bereits bei den Münchner Filmfestspielen Premiere hatte und nun regulär in die Kinos kommt. Die Friedensaktivistin und Feministin, welche mit den Grünen erstmals 1983 in den Bundestag einzog, hatte auch ein großes Interesse an der Situation der Indigenen. So war sie u.a. 1992 beim „World Uranium Hearing“ in Salzburg mit dabei, als Indigene aus aller Welt über die nukleare Bedrohung ihrer Völker und ihres Landes berichteten – vom Uranabbau bis zu Atomtests.

Auch das Land der Lakota weckte die Begehrlichkeiten der Atomindustrie. Milo Yellow Hair war einer der Lakota-Aktivisten gegen den Uranabbau in den Black Hills und spricht wohl für viele, wenn er sich im Film an Petra Kelly erinnert: „Sie gab uns Hoffnung“.

Sie glaubte daran, dass ein einzelner Mensch die Welt verändern kann – und der Film kommt zu rechter Zeit. Ihr Engagement, für das sie Anfeindungen – insbesondere auch als Frau – und Morddrohungen erhielt, erinnert nicht nur an die beinahe vergessenen Anfänge der Grünen, der Umwelt- und Friedensbewegung, sondern auch daran, welchen Kampf wir seit Jahrzehnten ausfechten müssen. Ihr Appell an die Menschlichkeit ist heute dringender denn je.

Offizieller Filmstart ist der 12.09. Die Regisseurin wird mit Gesprächspartner*innen bei manchen Vorführungen persönlich anwesend sein. Die vollständige Liste der Filmvorführungen:

https://www.realfictionfilme.de/petra-kelly-act-now!.html

Mitch Walking Elk on Tour: 10.-26.09.2024

Der Cheyenne/Arapaho-Musiker Mitch Walking Elk ist mit seinen kraftvollen Balladen und seinen Blues- und Rockhymen erneut in Deutschland auf Tour, u.a. am 10.09. in Offenbach und am 11.09.in Göttingen. Diesmal steht seine Tour nicht zuletzt im Zeichen des Kampfes um die Freilassung von Leonard Peltier.

Weitere Termine führen ihn vor allem durch den Osten des Landes. Mitch Walking Elk begeistert sein deutsches und europäisches Publikum seit vielen Jahren und wurde bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Native American Music Award in der Kategorie Blues. Die vollständigen Tourdaten finden sich im Anhang.

Leonard Peltiers 80. Geburtstag am 12.09.2024

Am 12. September dieses Jahres wird Leonard Peltier seinen 80. Geburtstag hinter Gittern verbringen müssen, statt mit seiner Familie und Freunden feiern zu können. Seit über 48 Jahren ist der indigene Aktivist politischer Gefangener der USA. Seit Jahrzehnten fordern Menschenrechtsorganisationen seine Freilassung. Auch die Aktionsgruppe Indigene & Menschenrechte sowie die European Alliance for the Self-Determination of Indigenous PeopleS engagiert sich seit Jahrzehnten dafür, Leonard Peltier Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Neben juristischen Fragen steht vor allem seine Gesundheit im Zentrum der Forderungen nach Freilassung aus humanitären Gründen (siehe Pressemitteilung und Stellungnahme im Anhang). Wiederholt haben wir auch in unsrem Magazin COYOTE über seine Situation und die Hintergründe berichtet, die als ausführlicher „Background“ auch im Anhang zu finden sind.

Neben Menschenrechtsorganisationen und Indigenen haben sich auch immer wieder zahlreiche Institutionen für seine Freilassung eingesetzt – von Resolutionen des Europäischen Parlaments bis zu den Vereinten Nationen.

Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte der Indigenen Völker, Jose Francisco Cali Tzay, hat anlässlich des Geburtstags Leonard Peltier bereits am 27. August 2024 persönlich im Gefängnis in Coleman, Florida, besucht, um sich ein Bild von den Haftbedingungen und dem kritischen Gesundheitszustand zu machen. Sollte Leonard Peltier nicht bald entlassen werden, könnte er im Gefängnis sterben.

Postkarten zur Unterstützung der Forderung nach Peltiers Freiheit sind zu bestellen unter: www.leonardpeltier.de

Nicht zu vergessen: Fotos mit Statements zu Peltiers Freilassung posten auf facebook, X, Instagram etc.!

„Free Leonard Peltier!“: Radiobeitrag auf Radio Lora am 12.09.2024

Auch die Aktionsgruppe Indigene & Menschenrechte beteiligt sich an der Kampagne zur Freilassung von Leonard Peltier und wird an seinem Geburtstag am 12.09. in einem Radiobeitrag auf Radio Lora 92.4 um 18:00 berichten.

Jubiläumsfeier: 50 Jahre Incomindios (28./29.09.2024)

Unsere Partnerorganisation Incomindios feiert am Wochenende 28./29.09.2024 in Zürich ihr 50-jähriges Bestehen mit vielen indigenen Gästen, Infoständen und der Ausstellung „Matriachs of Wounded Knee“ sowie eine Ausstellung indigener Portraitfotos von Patrik Fuchs in der Roten Fabrik und im NONAM.

Auf dem umfangreichen Programm stehen Publikumsdiskussionen und Workshops. Außerdem wird auch Mitch Walking Elk ein Konzert geben. Dazu finden auch Workshops für Kinder und Junggebliebene statt.

Das ausführliche Programm findet sich unter:

www.incomindios.ch

30.09.2024: „Orange Shirt Day“

Sowohl in den USA als auch in Kanada wird der 30. September als „Day of Truth and Reconciliation” begangen. Entstanden ist der Gedenktag aus der Kampagne des “Orange Shirt Day“ mit der Forderung „Every Child Matters“. Der Tag soll an die Opfer und die Überlebenden des Internatssystems erinnern, welche die Zwangsassimilation der „Indian Boarding Schools“ (USA) bzw. der „Indian Residential Schools“ (Kanada) erleiden mussten. Nachdem im Mai 2021 mehr als 200 Gräber an der ehemaligen Kamloops Residential School in British Columbia entdeckt wurden, geriet das verdrängte Thema wieder stärker an die Öffentlichkeit. Noch immer bemühen sich die Indigenen, die Gräber der Kinder zu finden, um einen Heilungsprozess voranzutreiben. In der nächsten Ausgabe des Coyote befassen wir uns erneut ausführlich mit der Thematik, u.a. in einem Interview mit Ruth Buffalo (Mandan Hidatsa Arikara Nation), der Präsidentin der National Native American Boarding School Healing Coalition.

Nicht zu vergessen: Fotos mit einem orangen Shirt und der Aufschrift „Every Child Matters!“ posten auf facebook, X, Instagram etc.!

In Solidarität mit dem Selbstbestimmungsrecht der Indigenen Völker

Herzliche Grüße

Monika Seiller

Aktionsgruppe Indigene & Menschenrechte e.V.

Frohschammerstrasse 14

D-80807 Muenchen

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Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins COYOTE.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine COYOTE.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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