Aktuelles zu Leonard Peltiers Gesundheitszustand. Zeit zu handeln – jetzt, sofort und immer wieder

Anbei ein von uns abgeänderter und ergänzter Text von Dawn Lawson (Leonard Peltier Official Ad Hoc Committee)


Leonard ist seit anderthalb Jahren nicht mehr in der Lage, eine medizinische Beschwerde einzureichen. Jetzt hat er kaum noch Kraft in seinen Armen. Seine Anwälte und Ärzte sind dabei, die Sache aufzuarbeiten. ….. Leonard ist rund um die Uhr in einer eiskalten, schmutzigen Zelle eingesperrt, in der es nicht einmal eine Toilette mit ausreichender Spülung gibt. Kaum Zeit für Telefon oder E-Mail. Sie haben ihm ein CPAP-Gerät gegeben, für das es in der Zelle keine Steckdose gibt. (Die CPAP-Beatmung (Continuous Positive Airway Pressure) ist eine Form der Beatmung mittels Maske, die durch einen kontinuierlich positiven Atemwegsdruck (PEEP) die Eigenatmung des Patienten unterstützt) . Er hat Qualen beim Gehen und damit verbunden oftmals Gleichgewichtsprobleme und ist daher auf eine Gehhilfe angewiesen, wobei er immer weniger die hierfür erforderliche Kraft in den Armen hat. hat. Er benötigt dringend Physiotherapie – die wird er im Coleman 1 nicht bekommen. Leonard leidet an beginnender Blindheit, Zahnproblemen und extremen diabetischen Komplikationen. In Coleman wird eine diesbezügliche differenzierte und umfassende adäquate medizinische Versorgung verweigert.

Aktuell war Leonard Peltier aufgrund von Folgeerscheinungen seiner Diabets für 4 Tage im Gefängnis-Hospital. Dorthin wurde in den letzten Tagen zwischendurch erneut verlegt. Aber eine adäquate medizinischen Versorgung ist dies alles nicht. Vielmehr sind die aktuellen Diabetes – Symptome Folge einer staatlich durch das Federal Bureau of Prisons (BOP) zu verantwortenden “medizynischen” Nichtversorgung und somit einer eklatanten Verletzung von Leonards Menschen- und Bürgerrechten. (Zu den Symptomen: zuerst fiel Mithäftlingen auf, dass Leonards Zeh lila angelaufen ist, worauf es jedoch keinerlei Reaktion seitens der Anstalt kam. Erst nachdem ihm vor zwei Wochen Fleisch/Haut von der Zehe fiel, kam er zur Antibiotika-Behandlung in die medizinische Abteilung der Haftanstalt). Weitere Beispiele für die “medizynische” Misshandlung statt medizinische Behandlung: Leonard hat seit über zehn Jahren keine zahnmedizinische und seit über 12 Jahrn keinerlei augenärztlische Behandlung erhalten. Letzteres ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Verlustes von Sehvermögen allein eine menschenverachtende und verbrecherische (aber nach US-Gesetzen leider zulässige) Unterlassung medizinischer Hilfeleistung.

Leonard Peltier hat keineswegs aufgegeben, aber sie isolieren ihn. Und mit der erneuten Ablehnung seiner Haftentlassung auf Bewährung durch die U.S. Parole Commission/USPC (Veröffentlichung der Entscheidung des Hearings vom 10.6.2024 am 2.7.2024) wird jeder weitere Tag in Haft für Leonard nicht nur zur Qual, sondern mit jedem weiteren Hafttag wird an Peltier die vom FBI und dessen Satelitten eingeforderte “Todesstrafe mit anderen Mitteln” wahrscheinlicher, denn der Tod Peltiers in Haft ist sein fast 5 Jahrzehnten erklärtes Ziel des FBI-Rachefeldzugs gegen AIM, Peltier und indigenen Widerstand im Allgemeinen.

Wie können wir hier in Europa nun aktuell helfen? Wir machen uns derzeit bereit, durch eine Vielzahl unterschiedlicher Kampagnen für internationale Aufmerksamkeit zu sorgen, damit die weltweiten Forderungen nach Peltiers Verlegung in einemedizinische Einrichtung außerhalb Coleman 1 sowie seiner Haftentlassung laut vernehmbar sind und ihre Adressaten erreichen. Bezogen auf die aktuell dringend gebotene adäquate medizinische Versorgung wendet Euch bitte immer wieder an den Senatsausschuss für Justiz und fordert eine dringende Verlegung in eine medizinische Einrichtung ein. Leonard muss dringend aus Coleman 1 verlegt werden. Ruft an, mailt, schreibt, – erhebt Eure Stimme und verbreitet diese Nachricht in Eurem Freundes-, Familien-, Bekannten- und Kollegenkreis. Macht mit. Hier der entsprechende Link zum Senate Judiciary Committee: https://www.judiciary.senate.gov . Anrufe unter 001-202-224-7703 (von Deutschland aus). Und bitte immer auch Leonards Bundeshäftlingsnummer und die Haftanstalt angeben: #89637-132 – USP Coleman 1/Florida. (Briefporto aus Deutschland: mit 1,10 € frankieren)

Das FBI hat deutlich gemacht, dass es Leonard Peltier tot sehen wollen. Bruce Smith, der pensionierter Wächter der Haftanstalt in Leavenworth/Kansas, sagte, dass das FBI das Sagen im BOP habe, was einen klaren Machtmissbrauch darstellt. (siehe auch: https://www.facebook.com/watch/?v=2360212647553895) Die ehemalige FBI-Special Agentin Coleen Rowley kommentierte das FBI-Verhalten wie folgt: „Vergeltung scheint der primäre, wenn nicht der einzige Grund für die Fortsetzung dessen zu sein, was von außen betrachtet zu einem emotionsgesteuerten Rachefeldzug der ‘FBI-Familie’ geworden ist.“ Und der Bewährungsexperte drängte das BOP, Leonard für eine medizinische Verlegung zu beurteilen, aber das BOP glaubt, niemandem verpflichtet zu sein. Sie sagten gegenüber Dawn Lawson, ihre Politik habe Vorrang vor der Verfassung. Es war auch das BOP, dass 2024 einen Antrag auf compassionate release, also Haftentlassung aus humanitären Gründen, ablehnte.

Nach Bekanntwerden der Haftentlassungsablehnung und der danach eintretenden Verschärfung Peltiers gesundheitlicher Situation ist es an uns und euch, sich verstärkt für Peltier einzusetzen. Für unsere weiteren Aktionen benötigen wir neben eurem Engagement auch eure finanzielle Unterestützung. Wir wollen und müssen europaweit den öffentlichen Druck erhöhen, durch Unterschriftenlisten, Postkarten, Veranstaltungen, Zeitungsanzeigen und gemeinsame europäische Aktionen. Hier werden hohe Kosten anfallen. Bei einer erneuten Postkarten-Beilagen-Aktion bei Tageszeitungen kämen ca. 7000,00 € an Unkosten auf uns zu, womit erneut ca. 40.000 Postkarten gedruckt werden und einigen Tageszeitungen beigelegt werden könnten. Bitte spendet daher bei unserer Sommersammlung, die wir noch diese Woche auf unserer Website vorstellen werden. Vorab schon einmal unsere Kontoverbindung: bitte Verwendungszweck (LP oder Jugendprojekte) und eure Adresse angeben, damit wir die Spenden entsprechend verwenden und euch Spendenbelege Anfang 2025 zusenden können

KontoTokata e. V.: Sparkasse Langen – Seligenstadt, IBAN:  DE87 5065 2124 0002 1171 33,  SWIFT-BIC:  HELADEF1SLSWir sind als gemeinnützig anerkannter Verein berechtigt Spendenbescheinigungen für die Vorlage beim Finanzamt auszustellen

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